Honigwaben
Honigwaben

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Fischköpfe
Fischköpfe

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Säcke
Säcke

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Früchte wie Körbe
Früchte wie Körbe

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Bienenhaufen
Bienenhaufen

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Schweinsohren
Schweinsohren

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Tanne und Nadeln
Tanne und Nadeln

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Haufen von Ohren
Haufen von Ohren

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Verlassene Hornissennester
Verlassene Hornissennester

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Haare wie Köpfe
Haare wie Köpfe

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Stiefel
Stiefel

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Hängende Schweine
Hängende Schweine

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Rehbeine
Rehbeine

2015, Aquarell auf Papier, 20 × 30 cm

Installationsansicht, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz

Überwucherter Kirschbaumast
Überwucherter Kirschbaumast

2014, Aquarell auf Papier, 114 × 220 cm

Installationsansicht, Galerie Lisi Hämmerle, Bregenz

Baum (Blätter, Blüten, Stängel)
Baum (Blätter, Blüten, Stängel)

2015, Aquarell auf Papier, 114 × 230 cm

Ich kann diese Geschichte nicht mehr vergessen
2013, Hörspiel, 13:52 min

Sorgsam entrissen

Geordnet, vereinzelt, minutiös und liebevoll arrangiert, erscheinen die einzelnen Motive in Gabriela Oberkoflers Zeichnungsserie mit dem Titel Entreissungen (2014). Ganz für sich stehen, liegen, ruhen die Dinge auf dem Weiß des Untergrunds. Die Künstlerin hat eine Art Enzyklopädie zusammengestellt, deren inneren Zusammenhang der Betrachter zu entschlüsseln sucht. Die einzelnen Blätter zeigen Dinge, Gegenstände, Aspekte aus der Natur, an Tiere Erinnerndes, Teile von Tierkörpern, anthropomorphe Formen. Rätselhaft erscheint jedes Blatt, rätselhaft auch die Verbindung der einzelnen Blätter zueinander.Eine Zeichnung zeigt eine Anordnung von drei unterschiedlich großen Anhäufungen aus kleinen und kleinsten Bestandteilen im Abstand zueinander. Jeder der Haufen bildet für sich eine eigene Form in Grün, Rot und Schwarz – kein Teilchen verliert sich, sondern bleibt dicht an dicht an seinem Bestimmungsort. Auf einem weiteren Blatt ist ein Nadelbaum zu sehen, genauer das Skelett eines Nadelbaumes, dünn und schütter steht es einzeln auf dem weißen Fond in tiefem Schwarz, neben ihm  befindet sich eine Anhäufung kleiner grüner Partikel. Eine weitere Zeichnung zeigt vier ovale Formen, rot gefleckt, jede für sich in ihrer Optik einzigartig. Zunächst besticht in den Papierarbeiten der formale Reiz, die Anordnung der einzelnen Motive, der Aufbau der Kompositionen und die Technik – der feine, delikate Strich der Zeichnung. Wie Zeichen und Chiffren muten die Motive der Serie an, als würden sie tiefe Bedeutung in sich tragen, für etwas stehen. In der Aneinanderreihung verstärkt sich dieser Eindruck. Erzählen diese Motive Geschichten oder ergeben sie im Zusammenhang von Blatt zu Blatt eine Erzählung? Gabriela Oberkofler hat sich in den Zeichnungen Entreissungen der Dinge angenommen und ging sortierend, ordnend und vor allem aufteilend vor. So entpuppen sich die kleinen Anhäufungen auf den Papierarbeiten als einzelne Bestandteile einer Blume: Zu sehen sind sorgsam entrissene Blütenblätter, zerteilter Stempel und Stiel, fein säuberlich voneinander getrennt. Das Blatt mit dem Motiv des kargen Nadelbaums zeigt neben ihm seine einstige Pracht ruhend, Nadel auf Nadel; bei den vier ovalen Formationen handelt es sich um abgeschnittene Schweineohren. Des weiteren sind Reh- und Pferdebeine, auch Schweinekörper an den Füßen kopfüber aufgehängt, zu sehen. Wie das Wort Entreissungen bereits vermuten lässt, wandelt sich die Bedeutung der ästhetisch anziehenden Zeichnungen im Moment ihrer Enttarnung: Das Schöne hat morbiden Charakter, das Harmlose lässt Dunkles durchscheinen … (Melanie Ardjah)