Bitte nicht klopfen, wenn ja dreimal im Takt auf leisen Pfoten
Installationsansicht mit Hörnern, Kissen und Zeichnung Methika, 2014, Tusche auf Papier, 70 × 100 cm; © Foto: Achim Kukulies
Room Service – vom Hotel in der Kunst und Künstlern im Hotel
Kunsthalle Baden Baden 21.3 bis 22.6.2014
Nahezu alle künstlerischen Ausdrucksmedien dienen Gabriela Oberkofler dazu, ihr künstlerisches Interesse oftmals auf einen regionalen Kontext, ländliche Besonderheiten, Geschichte oder Aberglauben hin zu formulieren und so zum Ausgangspunkt ihrer erzählerischen Ausstellungen zu machen. So bezieht sich auch der Titel ihrer Installation für die Ausstellung ROOM SERVICE im Hotel Rathausglöckel auf ein abergläubisches Empfinden im Badischen, wonach derjenige, der nach Einbruch der Dunkelheit an einer Haustüre klopft, die Hexen weckt. Dies wird nur verschlimmert, indem man „Herein“ sagt, und damit die Hexen unerwartet ins Haus mit hinein holt. In vielen Ausstellungen mit oftmals poetischen und anspielungsreichen Titeln rückt sie Tiere, Pflanzen und dörfliche Architekturszenerien in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. In Zimmer Nr. 8 im Hotel Rathausglöckel ist das Bett mit zahlreichen Kissen bedeckt, auf deren Bezüge gegenständliche Zeichnungen von Oberkofler gedruckt wurden. Im Zimmer verteilt stehen kleine Holzskulpturen, weitere Zeichnungen und Drucke hängen gerahmt an der Wand. Das Hotelzimmer ist für die gesamte Ausstellungsdauer zu mieten. Der Gast kann sich an einer „Hexenküche“ probieren: Allerlei Gegenstände und Zutaten, mit denen er Salben und Mittelchen z.B. gegen den bösen Blick und Schlaflosigkeit, für Fruchtbarkeit und Bewusstseinserweiterung, selbst herstellen kann. Oberkofler entwickelt somit die Idee eines alternativen Schwarzwaldbildes, das im Gegensatz zur Idylle eines Hans Thoma steht. Hängt man das in Hotels obligatorische „Bitte nicht stören“-Schild nach Sonnenuntergang an die Zimmertür, kann man zudem gewiss sein, dass keine Hexen den Hotelaufenthalt stören werden.
Hendrik Bündge
Installationsansicht mit Schaf, Maske aus Papier, 2014, Ast und Turm, Lindenholz geschnitzt, 2012, 5 × 5 × 15 cm; © Foto: Achim Kukulies
Installationsansicht Hexenküche im Apothekerschränkchen, mit diversen Utensilien, Verstrickt!, Stricklieseln, Mann und Frau, Lindenholz geschnitzt, 2012, Zeichnung Wald, Tusche auf Papier, 2012, 21 × 30 cm; © Foto: Achim Kukulies
Installationsansicht mit Tollkirsche, Bilsenkraut, Stechapfel, Schlafmohn und Baldrian; © Foto: Achim Kukulies
Bitte nicht klopfen, wenn ja dreimal im Takt auf leisen Pfoten
Installationsansicht mit Hörnern, Kissen und Zeichnung Methika, 2014, Tusche auf Papier, 70 × 100 cm; © Foto: Achim Kukulies
Room Service – vom Hotel in der Kunst und Künstlern im Hotel
Kunsthalle Baden Baden 21.3 bis 22.6.2014
Nahezu alle künstlerischen Ausdrucksmedien dienen Gabriela Oberkofler dazu, ihr künstlerisches Interesse oftmals auf einen regionalen Kontext, ländliche Besonderheiten, Geschichte oder Aberglauben hin zu formulieren und so zum Ausgangspunkt ihrer erzählerischen Ausstellungen zu machen. So bezieht sich auch der Titel ihrer Installation für die Ausstellung ROOM SERVICE im Hotel Rathausglöckel auf ein abergläubisches Empfinden im Badischen, wonach derjenige, der nach Einbruch der Dunkelheit an einer Haustüre klopft, die Hexen weckt. Dies wird nur verschlimmert, indem man „Herein“ sagt, und damit die Hexen unerwartet ins Haus mit hinein holt. In vielen Ausstellungen mit oftmals poetischen und anspielungsreichen Titeln rückt sie Tiere, Pflanzen und dörfliche Architekturszenerien in den Mittelpunkt ihrer künstlerischen Auseinandersetzung. In Zimmer Nr. 8 im Hotel Rathausglöckel ist das Bett mit zahlreichen Kissen bedeckt, auf deren Bezüge gegenständliche Zeichnungen von Oberkofler gedruckt wurden. Im Zimmer verteilt stehen kleine Holzskulpturen, weitere Zeichnungen und Drucke hängen gerahmt an der Wand. Das Hotelzimmer ist für die gesamte Ausstellungsdauer zu mieten. Der Gast kann sich an einer „Hexenküche“ probieren: Allerlei Gegenstände und Zutaten, mit denen er Salben und Mittelchen z.B. gegen den bösen Blick und Schlaflosigkeit, für Fruchtbarkeit und Bewusstseinserweiterung, selbst herstellen kann. Oberkofler entwickelt somit die Idee eines alternativen Schwarzwaldbildes, das im Gegensatz zur Idylle eines Hans Thoma steht. Hängt man das in Hotels obligatorische „Bitte nicht stören“-Schild nach Sonnenuntergang an die Zimmertür, kann man zudem gewiss sein, dass keine Hexen den Hotelaufenthalt stören werden.
Hendrik Bündge
Installationsansicht mit Schaf, Maske aus Papier, 2014, Ast und Turm, Lindenholz geschnitzt, 2012, 5 × 5 × 15 cm; © Foto: Achim Kukulies
Installationsansicht Hexenküche im Apothekerschränkchen, mit diversen Utensilien, Verstrickt!, Stricklieseln, Mann und Frau, Lindenholz geschnitzt, 2012, Zeichnung Wald, Tusche auf Papier, 2012, 21 × 30 cm; © Foto: Achim Kukulies
Installationsansicht mit Tollkirsche, Bilsenkraut, Stechapfel, Schlafmohn und Baldrian; © Foto: Achim Kukulies